ÜBER MICH, MEINEN WEG & MEINE ARBEIT – IRINA HORVATH INTERVIEWT MICH

ÜBER MICH, MEINE ARBEIT & MEINEN WEG - IRINA HORVATH INTERVIEWT MICH

 

Wie ich gelernt habe, dass  Veränderung die einzige Konstante ist 

Es gibt ein paar Momente in meinem Leben, die für mich entscheidenden waren und mich dahin geführt haben, wo ich heute stehe. Einer dieser der Moment, war als ich im Alter von 21 nach USA gezogen bin. Dieser Aufenthalt  war eigentlich für 1.5 Jahre geplant, tatsächlich bin ich aber erst 14 Jahre später zurückgekommen. Zunächst habe ich in der Hotellerie gearbeitet und dort habe ich auch meinen Ex-Mann kennengelernt. Ein  anderer Moment kam, als ich 2004 das erste mal an einer Yogastunde teilgenommen habe. Danach war nichts mehr wie vorher. Es ist natürlich logisch, dass , durch die Verluste meines Vaters als ich 15 Jahre alt war und den meines Bruders vor 7 Jahren mein Leben sich innerhalb von Sekunden verändert hat. Meine direkten Begegnungen mit dem Tod hat mich definitiv nachhaltig geprägt. 

All diese Erlebnisse und natürlich noch viel mehr, haben mich gelehrt, dass das Leben ein ewiger Wandel ist. Alles ist stetig im Fluss, nichts bleibt wie es ist. Das erleben wir ja auch gerade ganz besonders durch die Pandemie. Gleichzeitig ist klar, wie wichtig es ist, in der “Erdung” zu bleiben. Stell dir vor, du spannst das Segel auf und “gehst mit”. Nicht im Sinne von “sich treiben lassen”, sondern eher den Wind des Lebens nutzen. Das ist zugegeben nicht immer einfach. Aber es ist eben auch wichtig, die “Ups and Downs” des Lebens annehmen zu können und sich darüber klar sein, dass der Lebensweg kein gradliniger ist. 

Wie es mir gelungen ist die “Ups & Downs” anzunehmen und mit ihnen umzugehen

Was mir in vielen der schwierigen Situationen geholfen hat und was ich heute noch tue war bzw. ist,  mir Hilfe zu holen. Bei anderen Coach*innen  oder Therapeut*innen . Dann ist da natürlich die Körperarbeit wie Yoga oder das EFT. Und nicht zu vergessen und mindestens so wichtig: die Familie und ein guter Freundeskreis. 

In unserem sogenannten “Support-Network” kann man verschiedene Sachen und Personen zu sich ziehen. Einerseits eben Freunde und Familie, aber auch Massage-Therapeut*innen , Akupunktur oder Therapeuten. 

Erfahrungen in Nord Amerika  & Rückkehr in die Schweiz

Zunächst mal war es tatsächlich so, dass sich die Aussage “Amerika - Land der unbegrenzten Möglichkeiten” schon zum Teil bestätigt hat. Wenn man dort mit einer neuen Idee kommt, stößt man oft auf eine grosse  Begeisterung “That’s awesome!!!”. Ob diese Begeisterung dann auch nachhaltig ist, ist natürlich eine andere Sache, aber die Begeisterung ist da.  Wenn man in der Schweiz mit einer neuen Idee kommt, dann begegnet man oft  erst mal Zweifel. “Bist du sicher? Das geht doch nicht!” Ohne es bewerten zu wollen, zeigt dieses Beispiel die sehr unterschiedliche Mentalität. Dieser “American Way of Life” hat mich damals ganz klar geprägt. Ganz besonders, weil man zwischen 20 und 30 in einer wichtigen Lebensphase ist.

Das Zurückkommen war dann eigentlich ungeplant. Ich hatte ein Angebot, Yoga zu unterrichten und das kam zum richtigen Zeitpunkt. Zu dieser Zeit - vor 6 Jahren - gab es in Zürich noch nicht so viele Yogastudios wie heute. Sprich der Yogaunterricht war längst noch nicht so bekannt wie in USA oder Kanada. Mir war klar, jetzt oder nie, wenn ich Teil dieser Wachstumskurve sein möchte. Und ich hatte die Möglichkeit, mich hier langsam wieder einzuleben. 

Meine Gefühlswelt

Natürlich bin ich ein gefühlvoller und emotionaler Mensch. Das heisst, wenn ich mal durch eine Phase gehe, die höhere Ausschläge in Bezug auf “Auf und Ab” hat, dann werde ich selbstverständlich auch müde ständig dazuzulernen. Grundsätzlich bin ich von einem tiefen Vertrauen ins Leben erfüllt. Dennoch habe ich natürlich auch Momente der Tränen, Verzweiflung, Wut und Frustration. 

Ich habe gelernt weniger streng mit mir selbst.  Das bedeutet auch, dass man sich erlauben darf, seine Meinung zu ändern und zu dieser Meinungsänderungen stehen zu dürfen. Besonders in der Schweiz ist das schwierig. Denn hier herrscht eher die Mentalität vor, dass man unbedingt dem treu bleiben muss, was man mal gesagt oder entschieden hat. 

Wohlgemerkt, es ist nicht einfach sich den Veränderungswellen des Lebens zu stellen. Denn wenn man mitten drin ist, dann ist alles was man will, raus aus dieser Welle. Durch meine Trauerarbeit habe ich aber gelernt, dass es keinen Weg drumrum gibt, sondern nur mitten durch. Und - genauso wichtig -  sich selbst und dem Prozess Zeit geben.  Es ist auch völlig normal, sich manchmal ein Schritt vorwärts und zwei Schritte zurück zu bewegen. Dieses sich Zeit lassen,  macht den eigenen Prozess auch  nachhaltiger. Denn klar ist, Heilung braucht Zeit und Geduld. 

Life Curation - eine kurze Beschreibung

Kuration bzw. Kurator*in ist sicherlich allen als Begriff aus der Kunstszene oder der Filmszene bekannt. Der/Die Kurator*in ist der/die Verantwortliche einer Sammlung oder Ausstellung bzw. er/sie ist  verantwortlich für die künstlerische Zusammenstellung von Filmprogrammen zu verschiedenen  Themen. Gleichzeitig steckt in “Curation” ja auch der Begriff “to cure” - also das Heilen. Für mich hat der Prozess der Heilung und der Transformation auch einen enormen kreativen Aspekt bzw. ist eine kreative Arbeit. Wenn man einen Heilungs- und Transformationsprozess als kreativ betrachten kann, dann macht es das auch weniger anstrengend und weniger kämpferisch. 

Man kann auf eine Art Entdeckungsreise mit sich selbst gehen und das Leben als Kunstwerk oder Kunstsammlung betrachten, das sich auch immer wieder verändern darf. Genau wie eine tatsächliche Kunstsammlung oder -ausstellung. Dadurch dass ich auch in der Arbeit mit meinen Klient/Innen verschiedene Methoden anwende, ist es auch für mich eine extrem kreative Arbeit. Jeder ist sozusagen der/die Künstler/in seines/ihres  Lebens und erstelle sein/ihr Kunstwerk und durch diesen kreativen Prozess kann Heilung und Transformation stattfinden. 

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... get out of the fogginess of your stress mode, make space for your intuition, and see clearly where to focus on right now in your life - whether that is your health, your career, or your relationship

Mein Approach in der Arbeit mit Klient/Innen

Als Erstes schaue  ich gemeinsam mit der / dem Klient/In das  Gesamtbild - sozusagen aus der Vogelperspektive -  über die persönliche Situation an . So können wir beide verstehen, wo er/sie gerade steht und wir können vermeiden “Vor lauter Bäumen, den Wald nicht mehr zu sehen”. Auf diese Weise können wir  einen Fokuspunkt finden und verstehen, an welcher Stelle genau im Leben Aufmerksamkeit und Liebe gebraucht  ist. Gleichzeitig kann so vermieden werden, alles auf einmal umkrempeln zu wollen. Ganz nach dem Motto “Weniger ist Mehr”. 

Ein wichtiger Aspekt ist auch, dass ich mit den meisten Klient/Innen über einen längeren Zeitraum arbeite. Dadurch  bietet sich die Gelegenheit, sich selbst zu beobachten, allerdings ohne damit gleich irgendetwas “machen” zu müssen oder zu wollen. Auf diese Weise bekommt die gemeinsame Arbeit - fast von alleine - eine gewisse Achtsamkeit. 

Bei der Arbeit mit meinen Klient/Innen gilt das Alles natürlich auch für mich selbst. Immer wieder innezuhalten, mir Zeit zu geben und durchzuatmen. 

Wie und wann EFT (Emotional Freedom Technique) Anwendung findet

Für EFT gibt es die unterschiedlichsten Begriffe, wie Klopftechnik, Tapping oder Meridianklopfen. Meine erste Begegnung mit EFT hatte ich, als ich nach dem Tod meines Bruders mit einer Trauer Coach/In arbeitete. Sie hat unter anderem EFT angewendet und bin ich davon überzeugt, dass ich durch die Anwendung von EFT sehr friedvoll mit diesem Erlebnis sein kann. Den grössten “Aha-Moment” mit EFT hatte ich jedoch, als ich mit ihr  mein Hautproblem (ständige bzw. wiederkehrende Ausschläge) angeschaut  habe. Ich bin über Jahre mit diesem Hautproblem bei verschiedenen Ärzten und Therapeuten gewesen und keiner hat eine nachhaltige Lösung gefunden. EFT did the trick! Und zwar über nacht waren die Hautausschläge weg. Das hat mich dann veranlasst, eine entsprechende Ausbildung zu machen. 

Im EFT wird einerseits mit der Meridianstruktur gearbeitet und andererseits taucht man in das Negative - Angst, Frustration, Wut und Trauer - ein und gibt diesen Empfindungen den nötigen Platz.  

Mein Kindheitstraum und wie ich zur Selbständigkeit kam 

Als Kind wollte ich Tierärztin werden, ich liebte Tiere. Als es dann wirklich Richtung Berufswahl ging, merkte ich, dass ich gerne reisen möchte und die Welt ausserhalb der Alpen kennenlernen wollte. Das waren meine Beweggründe, mich in der Hotelfachschule einzuschreiben. Da und natürlich bei meiner Arbeit in Restaurants und Hotels habe ich angefangen mit Menschen zu arbeiten. So kam dann Eines zum Anderen. 

Mein Umzug von New York nach Vancouver hat mir dann klar gemacht, dass ich nicht mehr von einem Arbeitgeber Visum abhängig bin und eigentlich machen kann was ich will. So hat - mit Ende Zwanzig - eine Suche angefangen mit der Frage: Was will ich wirklich? Ich war noch 6 Jahre im Hotelmanagement tätig und habe gleichzeitige verschiedene Aus- und Weiterbildungen im Bereich Yoga und Coaching gemacht . Was schliesslich in meiner Selbstständigkeit in 2013 mündete. Es gab dazu zwei Schlüsselmomente. Der eine war, als ich im Hotelbüro sass und mir aufging, dass ich - obwohl die Arbeitsumgebung und Kolleg*innen  wunderbar waren - diesen Job nicht mehr lange machen möchte. Der zweite Moment war, als ich nach einem langen Tag an der Arbeit zu Hause sass und an meiner Selbstständigkeit gearbeitet habe und sich zeigte, dass ich das so in der Kombination nicht machen kann und will. Also habe ich mich für Eines von Beidem, nämlich für Yoga und Coaching, entschieden. Und ich bereue nichts! 

Es ist mir eine riesige Freude und Bereicherung das Licht in den Augen der Menschen zu sehen, mit denen ich arbeite. Mehr brauche ich eigentlich nicht.

Agil und flexibel bleiben ist in der jetzigen Zeit sehr wichtig

Durch die aktuelle Situation der Pandemie ist klar, dass im Moment keine Workshops oder Gruppensessions stattfinden können. Und viele Menschen setzen sich nun mit den Möglichkeiten, die das Internet bietet auseinander. Das hilft meinem Onlineshop für Zubehör für Essential Oils, den ich zusammen mit einer Freundin betreibe, natürlich sehr. Aber es sind ja nicht nur die Einkäufe, sondern das Internet bietet uns allen auch zusätzliche Instrumente, unsere jeweiligen Tätigkeiten auszuüben. Nur hat das sowohl Nach- als auch Vorteile. Zum Beispiel möchte man, nachdem man den ganzen Tag schon am PC gehockt hat,  an einem “Online-Apero” war,  dann vielleicht nicht auch noch die Yogastunde online besuchen. 

Ich versuche hier die Balance zu finden. Die Balance zwischen dem, was möchte und kann ich in Person anbieten und was online. Es ist auf jeden Fall eine Herausforderung, für sich selbst zu bestimmen, wie viel möchte ich online sein und wie viel Pause brauche ich vom Internet. 

Dann gibt es da noch meinen Podcast, der vor nicht allzu langer Zeit gestartet ist. Und ganz neu, bin ich gerade dran - ganz im Sinne von Life Curation - eine Produktpalette zusammenzustellen die eine Mischung aus Yoga, Meditation, EFT und den Essential Oils sein wird. Jede/r kann sich sozusagen ein Menü kreieren, mit dessen Hilfe er / sie sich ein Stück weit selbst auf einfache Art und Weise helfen kann. 

Meine Vision ist es, ob nun als persönliche Coach/In in 1:1 Sitzungen oder in Form des Podcasts, einer Yogastunde oder der genannten Produktpalette, Wegbegleiterin für andere Menschen sein zu dürfen. 

Was mir im Alltag Energie gibt

Als Allererstes meine Waldspaziergänge mit Kya, meiner Hündin. Und im Allgemeinen bin ich sehr diszipliniert. Es fällt mir nicht schwer, morgens aufzustehen und mich hinzusetzen und zu arbeiten. Pausen sind sehr wichtig. Durch den Tag aber auch mal eine Auszeit.

Co-Kreation mit meinen Klient*innen 

Am Wichtigsten ist mir, mit meinen Klient*innen  auf Augenhöhe zu sein. Ich sehe mich hier eher als Teil vom Team und die Arbeiten mit meinen Klient/Innen als eine gemeinsame Arbeit. Ja, ich habe einige Werkzeuge zu Verfügung. Aber es ist immer eine Zusammenarbeit Seite an Seite. 

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Menschen und Lehrer*innen die mich inspirieren und mich und meine Arbeit prägen

Eine meiner grossen Vorbilder ist Gloria Latham, bei der ich mehrere Yoga-Ausbildungen gemacht habe. Dann sind da natürlich noch Veit Lindau und Lacy Philipps. Und nicht zu vergessen, alle meine Coaches, Coach/Innen und Therapeuten*innen, die mich in meiner Entwicklung begleitet und gefördert haben und es zum Teil immer noch tun. 

Fragen, die uns in unserem Leben begleiten

Oft erwarten die Menschen, dass sie “irgendwo ankommen müssen”, Sobald man eine Antwort hat, kommt schon die nächste Frage. Es ist wichtig in diesem Prozess eine gewisse Kreativität und Leichtigkeit zuzulassen statt sich einem harten Kampf zu stellen. Dem Kampf, “ich muss ankommen” und dann ist es geschafft. Das ist eine Illusion. Vergleichbar mit einer Rübe, die dem Esel ständig vor die Nase gehalten wird, den er aber nie erwischt. 

Und wir werden auch immer wieder Fragen begegnen, die wir in diesem Leben nicht beantworten können. Ausserdem geht es auch darum, sich selbst immer besser und immer wieder kennenzulernen und das hört nie auf. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass man nicht “an” sich arbeitet sondern “mit” sich! 

Empfehlungen für Frauen um Klarheit in’s Chaos zu bringen

Sieh dich selbst als Team. Du und dich, ihr seid zusammen. Geht zusammen auf die Reise und kreiert das Kunstwerk des Lebens gemeinsam. 

Versuche, dein Leben mal aus der Vogelperspektive zu betrachten. Nimm dir Zeit dafür. Eventuell holst du dir hier die Hilfe und Unterstützung eines Coaches/einer Coachin oder Therapeut*in. 

Nimm dir Pausen. Schalt mal ab - das Telefon, das Internet, den Fernseher. Geh raus. Sei mit dir! 

Was möchte ich mit 80 über mich erzählen?

Ich möchte spüren können, dass ich voll und ganz lieben konnte.